Reitpädagogik

In unserem zweistündigen Reitpädagogik-Angebot steht gemeinsamer Spaß und der verantwortungsvolle Umgang mit den Pferden im Vordergrund. Die Arbeit mit den Pferden reicht von der gemeinsamen Vorbereitung auf das Erlebnis mit dem Pferd, über spannende Spiele, Geschicklichkeits- und Koordinationsübungen mit dem Pferd bis hin zur abschließenden Versorgung der Tiere nach den Aktionen.

 

Reitpädagogik – Was ist das?

Vielen Menschen und insbesondere Kindern, die ein einschneidendes Erlebnis in ihren Entwicklungsprozess durchleben mussten, fällt die Kontaktaufnahme zu Tieren wesentlich leichter als zu Menschen. Denn Tiere haben keine Vorurteile, stellen keine Bedingungen und kommunizieren stets ehrlich und rein situationsbezogen.

 

Der Umgang mit Pferden spricht die Sinne der Kinder ganzheitlich körperlich, geistig, emotional und sozial an und kann als beruhigend, stimmig und authentisch erfahren werden. Diese Erfahrungen prägen sich ein und helfen, Selbstvertrauen aufzubauen, sich selbstwirksam zu erleben, Fürsorge zu übernehmen, neue Körpererfahrungen zu machen, Bindungen aufzubauen und sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren.

 

Insbesondere das Thema „Bindung“ steht bei Kindern, die an Krebs erkranken im Fokus, denn die Krankheit bringt es mit sich, dass Familien zeitweise entzweit werden. Die Elternteile sind nur noch unregelmäßig verfügbar und auch die Kontakte zwischen Geschwistern können nicht im gewohnten Maße realisiert werden. Pferde stellen für den Menschen Bindungsobjekte dar. Die mit ihnen erworbene positive Bindungserfahrung kann sich auf das soziale Umfeld eines Menschen übertragen. Pferde sind Spiegel, Freund, Stütze und Wegbegleiter. Trotz ihrer Größe kooperieren sie gerne mit dem Menschen und vermitteln dabei Sicherheit, denn sie sind Naturtalente im Brückenbauen: Sie bieten stets ein vorurteilsfreies und wertfreies offenes Ohr und laden den Gegenüber ein, sich selbst wieder zu spüren.

  

Begleitet wird das Angebot von Hannah Schröders und Sabine Dick. 

Hannah Schröders ist 29 Jahre alt und lebt auf ihrem Hof in der Nähe der Stadt Bad Münstereifel. Sie studierte Sonderpädagogik auf Lehramt an der Universität zu Köln. 2015 absolvierte sie zusätzlich eine Ausbildung zur Dipl. Lern-, Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin nach EREL; ein pferdegestütztes Lerntraining, welches sich (nicht nur) an Kinder und Jugendliche richtet, die Probleme beim Lernen aufweisen. Ihre Qualifikation rundete sie 2017/2018 mit der Trainerzertifizierung im „Marburger Konzentrationstraining“ und „Marburger Verhaltenstraining“  ab. Nach Abschluss ihres Referendariats 2021 arbeitet sie hauptberuflich als Sonderpädagogin an einer Förderschule für emotionale/soziale Entwicklung, Lernen und Sprache.

Sabine Dick ist seit 20 Jahren als Erzieherin, Kunsttherapeutin und Heilpädagogin für den Förderkreis Bonn tätig. Seit 2013 begleitet sie die jährliche Reiterfreizeit „Urlaub vom Schmerz“ in Kooperation mit dem Förderkreis für krebskranke Kinder Köln e.V. Seit 2016 besucht sie im Rahmen der Ferienworkshops mit an Krebs erkrankten Kindern und ihren Geschwistern den Hof Karolinenhöhe und Hannah Schröders.  

 

Auf dem Hof Karolinenhöhe dürfen Kinder wirklich Kind sein und mit viel Spaß und Freude Neues entdecken. Idyllisch gelegen und mit direkter Anbindung an die Eifler Natur ermöglicht die vorherrschende Ruhe den Kindern vollständig zur Ruhe zu kommen und sich auf neue Situationen einzulassen.

Die Pferde, die für diese reitpädagogischen Angebote eingesetzt werden, wurden über mehrere Jahre umfassend ausgebildet und werden stets weiter geschult. Die Pferde und Ponys leben in einer naturnahen Haltung, was wiederum zu einer großen Entspannung auf Seiten der Tiere führt, die für die Arbeit mit Kindern ein hohes Maß an Zugewandtheit und Konzentration aufbringen müssen.

Wir danken der Anja-Balkenhol-Stiftung für die Finanzierung dieses neuen Angebots für die kommenden zwei Jahre.